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Fracking - Fracking in Österreich
Vorarlberg: Fracking kennt keine Grenzen
Genau das befürchtet man derzeit in Vorarlberg: In der Nähe der deutschen Städte Konstanz und Biberach ruhen größere Mengen Schiefergas im Erdinneren. Die bereits ausgegebenen Konzessionen zur Gassuche hat Deutschland im vergangenen Jahr für ein britisches Unternehmen verlängert. Und im Schweizer Kanton St. Gallen stieß man bei sogenannten „Geothermie“-Tiefenbohrungen – einem Bohrverfahren, das ohne Chemiecocktails auskommt – auf Gas. Grüne PolitikerInnen kritisieren hier, dass bisher nicht klar ist, wie die Bohrungen den Boden oder die Grundwasserströme im Rheintal beeinflussen und damit auch Auswirkungen im westlichen Vorarlberg haben könnten.
Bereits im März 2013 verabschiedeten die Grünen ParlamentarierInnen der drei Bodensee-Anrainerstaaten Österreich, Schweiz und Deutschland eine Resolution zum völligen Verbot von Fracking auf EU-Ebene. Der Vorarlberger Landtag schloss sich dieses Jahr mit einer Online-Petition („Nein zur Schiefergasgewinnung“) an, die über 61.000 UnterstützerInnen fand. Im März 2014 wurde schließlich ein Fracking-Verbot in der Vorarlberger Landesverfassung verankert.[1]
Geplatzte Frackingträume im Weinviertel
Konkrete Pläne, auf österreichischem Boden an Schiefergas mittels Fracking zu gelangen, gab es bislang nur im niederösterreichischen Weinviertel. Dort liegt ein riesiger Schiefergas-Vorrat, den der Mineralölkonzern OMV ab 2020 im großen Stil fördern wollte. Doch dazu kam es nicht, auch weil der Widerstand gegen die für 2013 geplanten Probebohrungen in der Bevölkerung so massiv war. Die BürgerInnen-Initiative „SCHIEFESgas“ mobilisierte zu Protesten und sammelte Unterschriften gegen das Vorhaben und für ein generelles Verbot von Schiefergasabbau in Österreich.
Die OMV zog sich daraufhin 2012 von dem Projekt „aus wirtschaftlichen Gründen“ zurück. UmweltaktivistInnen, Grüne und BürgerInnenforen trauen dem Frie-den allerdings nicht, da der Konzern weiterhin Messungen auf dem Gelände durchgeführt hat. In zehn Jahren könnte die Linie des Konzerns schon wieder ganz anders aussehen, monieren die KritikerInnen. Fraglich bleibt auch, ob Fracking bis dato in Österreich schon einmal angewendet wurde. Die OMV hatte zugegeben, bei der Förderung von konventionellen Gasvorkommen in Niederösterreich schon mehrmals auf „Fracking-Elemente“ zurückgegriffen zu haben, bei denen auch Chemie im Spiel war.[2]
Wirtschaftsminister Mitterlehner stellte daraufhin klar, dass Fracking bei unkonventionellen Gasvorkommen in Österreich noch nie durchgeführt wurde.[3]
[1] http://www.vol.at/fracking-verbot-wird-in-vorarlberger-landesverfassung-verankert/3907751
[2] http://noe.orf.at/news/stories/2522179/
[3] http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXIV/AB/AB_11386/imfname_260339.pdf