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Projektportrait: Autonome Wohnfabrik
Methode
Ein Haus zu kaufen ist fast nicht mehr leistbar. Viele Menschen müssen sich durch Mietverträge in Abhängigkeit von Vermieter*innen begeben. Die Wohnungen sind nicht das Eigentum der Personen, die in ihnen wohnen, was keine Selbstbestimmung über diese Objekte zulässt. Oft führt das dazu, dass diese Wohnungen in einem furchtbaren Zustand und maßlos überteuert sind. Für Mieter*innen gibt es selten einen Ausweg aus dem hart umkämpften Wohnungsmarkt. Deshalb gründet ein Salzburger Kollektiv ein solidarisches und selbstverwaltetes Hausprojekt: Die Autonome Wohnfabrik. Als Mitglied des habiTAT-Syndikats, dem Dachverband österreichischer Hausprojekte, bilden die Säulen Inklusion, Selbstverwaltung, Solidarität und die Idee der Kapitalneutralisierung das Fundament des Wohnkonzeptes.
Details
Kapitalneutralisierung: Alle Hausbewohner*innen sind Mitglieder im Hausverein. Sowohl der Hausverein, als auch das Habitat haben als Teilgesellschafter*innen der zum Zwecke des Hauskaufes gegründeten GmbH im Falle des Hausverkaufes ein Vetorecht. Hierfür müssten alle Mitglieder im Habitat einstimmig dem Verkauf zustimmen. Das Haus ist somit praktisch unverkäuflich geworden und dem Immobilienmarkt als mögliches Spekulationsobjekt für immer entzogen. Da das Haus von der GmbH, die zu gleichen Teilen dem Hausverein und dem HabiTAT gehört, gekauft und verwaltet wird, gehört es praktisch allen und niemandem zugleich.
Stand April 2017: Alles Rechtliche ist geklärt. Aktuell werden Direktkredite gesammelt.Die Direktkredite bilden das Herzstück des Projekts. Von 855.000 Euro werden 2/3 des Kaufpreises über einen Bankkredit finanziert (GLS-Bank aus Deutschland), für das restliche Drittel (zugleich Eigenkapitalanteil für Bankkredit) brauchen sie Unterstützung aus der Zivilbevölkerung. Bis Ende Juni ist Zeit, um 280.000 Euro über Direktkredite aufzustellen, damit der Kauf über die Bühne gehen und die Wohnfabrik Ende Juli eröffnet werden kann.
Diese Direktkredite geben Privatmenschen die Möglichkeit ihr Erspartes, welches ansonsten möglicherweise ungenutzt auf der Bank liegt, einem sozialen und sinnvollen Zweck zur Verfügung zu stellen. Das gesamte angelegte Geld fließt in den Kauf, die Verwaltung und die Instandhaltung des Hauses. Aufgrund der niedrigeren Verzinsung der Direktkredite macht jeder Euro mehr das Leben im Haus günstiger und schmälert den Anteil der Bank. Die Direktkredite sind zusätzlich für Anleger*innen sehr attraktiv, da die Verzinsung frei wählbar von 0% bis 2% ist und es keine festen Laufzeiten gibt. Die Kreditverträge können innerhalb von drei Monaten gekündigt werden, bei Krediten über 5000€ innerhalb von sechs Monaten.