Das Lila Archiv – Episode 1: Maria Wageneder
Im „lila archiv“ sollen in lockerer Reihenfolge Gespräche veröffentlicht werden:
Welche Spuren haben die ersten weiblichen Abgeordneten und Funktionärinnen der oö. Grünen hinterlassen? In welchen Bereichen haben sie sich mit Herzblut engagiert, was waren ihre Erfolge, wo waren die härtesten Bretter zu bohren?
Sie sind Pionierinnen der Grünen, stehen vielleicht jetzt nicht mehr alle im Rampenlicht, aber sie haben sich tagtäglich für die Grünen Ziele und Grundwerte eingesetzt (oder tun es heute noch).
In der kurzlebigen modernen Zeit droht allzu schnell das Vergessen und dagegen will diese Gesprächsreihe stehen.
„Lebe deine Ziele“
Maria Wagender
aus Ried im Innkreis
Innviertler Pionierin und
Mutmacherin für Frauen in
Politik und Gesellschaft.
Politische Biografie:
- Von 2003 – 2015 im Oö Landtag
- Ab 1997 Mitglied im Gemeinderat der Stadt Ried im Innkreis
- 2000 – 2003 Fraktionsvorsitzende der Grünen Ried
- 2005 – 2015 Bezirkssprecherin der Grünen Bezirk Ried und Schärding
Maria Wageneder war die erste grüne und über lange Zeit auch die einzige weibliche Abgeordnete aus dem Innviertel im Oö Landtag. Als Abgeordnete der Grünen in der Regierungspartnerschaft mit der ÖVP verhandelte sie Gesetze, die für Grüne und den Klimaschutz essenziell sind – auch wenn das damals noch nicht so klar benannt wurde: Die gesamte Baurechtsgesetzgebung und das Raumordnungsgesetz. Es war oft ein „Bohren harter Bretter“, denn sie verhandelte im Bereich energieeffizientes, ökologisches und barrierefreies Bauen und Wohnen und machte Vorschläge, die zum Teil heute noch nicht umgesetzt sind, wie z.B. ein Leerflächenmanagement. Für den mehrgeschossigen Wohnbau verhandelte sie Vorgaben zu Radabstellanlagen, Spielflächen, Solaranlagen und noch einiges.
In der großen Novelle der Gemeinde-Ordnung 2009 konnte sie ihre Erfahrung aus dem Gemeinderat der Stadt Ried nutzen und die Grünen erreichten mit ihr eine deutliche Stärkung der demokratischen Rechte kleiner Fraktionen. Lange Zeit war eines ihrer Hauptthemen als Familiensprecherin das Kinderbetreuungs-Gesetz. Das Ergebnis war ein gelungener Kampf um qualitätsvolle Kinderbetreuung für Oberösterreich.
In der Region leistete sie politische Vorreiterinnenarbeit, die nachhaltige Spuren hinterlassen hat:
Sie veranstaltete die jährliche grüne Frauenfilmnacht zum Weltfrauentag am 8. März, wo sie die Besucher:innen zum Nachdenken auf gefordert hat mit Themen wie Frauen im Orient, das Leben lesbischer Frauen, Migration und vieles andere.
Überparteiliche Netzwerksarbeit war ihr im Gemeinderat und in der Region wichtig. Mit der Gründung des Verein „Frauennetzwerk 3“, der im Innviertel zum Träger der Frauenberatungsstellen wurde und dessen Obfrau sie 15 Jahre lang war. Sie war maßgeblich am Werden der Adalbert Stifter-Schule mit Montessori-Schwerpunkt und sogar einer Outdoor-Klasse beteiligt. Die letzten Jahre ihrer beruflichen Tätigkeit war sie Direktorin dieser Schule.