oö.planet #113
Editorial
UNANSEHNLICHES OÖ
In ganz Oberösterreich das gleiche Bild: am Rande der Ortschaften, entlang von Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen wird auf Teufel komm raus gebaut. Nach wie vor entstehen im ganzen Land neue Lagerhallen, Gewerbezentren, Einkaufsparks, als ob es nicht schon genug davon gäbe. Langsam, aber doch ändert sich das Landschaftsbild zum Schlechten. Schon längst gibt es bei uns Landstriche, die weder Land noch Stadt sind, sondern ein undefinierbares Zwischenland. Ein Mix, der Oberösterreich an vielen Ecken unansehnlich macht und wo man sich nicht mehr gerne aufhält.
Beispiele, wie es anders gehen könnte, gibt es viele. Wer über die Grenzen Oberösterreichs fährt, sei es nach Bayern, ins Wald- oder Mostviertel, sieht, dass Raumplanung auch anders gehen kann. Dort gibt es zwar auch immer wieder diese unleidlichen Gewerbeparks an den Ortsrändern. Doch eine konsequente Raumordnung verhinderte dort die bei uns geförderten Siedlungssplitter in der Landschaft. Diese werden uns noch jahrzehntelang Folgeprobleme bereiten, sei es durch hohe Infrastrukturkosten, Abhängigkeit vom Auto, schwierige und teure Energieversorgung…Dem Land, aber auch den Gemeinden würde es guttun, endlich einmal auf die Bremse zu steigen und einen mehrjährigen Umwidmungsstopp zu verhängen. Vielleicht regelt es sich auch von selbst, wenn wir uns das Bauen auf der grünen Wiese oder am Acker einfach nicht mehr leisten können durch die gestiegenen Energie- und Baukosten…
…meint Marco Vanek, Chefredakteur
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