Nachlese: Buchpräsentation „Machbar“
Christina M. Beran
MACHBAR. GUT GEGEN AUFSCHIEBEN.
Lernhacks für dein Studium
maudrich 2023
Büchervorstellung am 12. Oktober 2023
Mit Autorin Christina Beran, humorvoll moderiert von Dominika Meindl
An diesem Abend versammelten sich einige Menschen, die nach dem Ausstieg aus ihrem Aufschiebeverhalten suchen. Und dafür „die freundliche Begleitung in Buchform“ kennen lernen wollten: Entscheidungen, Ziele, Aktivitäten, Aufgaben, die immer wieder auf einen späteren Zeitpunkt verlegt werden.
Christina Beran zeigt in ihrem Buch, dass das Phänomen der Prokrastination schon seit dem Altertum ein Problem der Menschen ist. Bereits Hesoid um 700 v. Chr. beschreibt es und gibt Verhaltensregeln: „ … wer sein Werk aussetzt ringt mit Drangsal.“
Aber was nutzt nun wirklich?
Die Autorin erläutert einige Anleitungen und die dazu gehörigen Tabellen, um Aufgaben zu priorisieren und abzuarbeiten – und auch warum diese nicht oder zumindest nicht dauerhaft funktionieren.
Dazu ein Beispiel: Wir verschränken unsere Arme vor der Brust meist auf die gleiche Art. Versuchen wir es einmal umgekehrt, fühlt sich das ungewohnt und unbehaglich an und wir kehren gerne wieder in die alte Haltung zurück. Das gleiche gilt für unser Gehirn, es ist im Stande bis zum Lebensende zu lernen, aber was wir oft machen können wir auch besonders gut.
Das Muster findet sich auch beim Aufschieben: Aber jetzt! Im letzten Moment wird begonnen und eine Menge Energie aktiviert. Und wenn die Aufgabe dann geschafft ist fühlt man sich wie ein „Hero“. Da sind dann viele selbstverstärkende Elemente dabei und damit die Gefahr, es beim nächsten Mal wieder genau so zu machen. Leider liefern wir dabei aber nicht immer das beste Ergebnis und wir wissen es insgeheim auch.
Im Buch „machbar. gut gegen aufschieben.“ erläutert Christina Beran die Einführung einer handschriftlichen Liste+ (Liste Plus) und deren positive Effekte. Sie zeigt auch einige weitere bekannte Methoden und erklärt warum sie nur bedingt funktionieren.
Im zweiten besprochen Buch der Autorin „Lernhacks für dein Studium“ plädiert sie – unter einigem anderen – für Lernen in guten alten Art: „Wenn wir erfasste Lerninhalte mit der Hand niederschreiben, müssen wir eine Auswahl treffen, was wir festhalten. Dabei setzen wir uns mit dem, was wir aufschreiben, bereits während wir es aufschreiben, aktiv auseinander. Wir halten in eigenen Worten fest, konzentrieren uns und voilà: Als Ergebnis bekommen wir eine bessere, tiefere Informationsverarbeitung“.
Ob es früher besser war, ist nicht einfach zu beantworten. Es war auf jeden Fall anders. Heute werden Lernende über alle möglichen digitalen Quellen mit Prüfungsstoff versorgt. Aufholbedarf besteht allerdings in der Vermittlung des „Wie“, also ganz oldschool: den Lerntechniken.